Loom Design/Looms/Grouping/Frame Looms
FRAME LOOMS
Framed types of Austronesian & Austro-asiatic loin looms
[D] Externally-braced & -supported framed looms
A great example of an Austronesian frame loom we find nowadays far away from its asian homeland on Madagascar Island. It's told, their ancestors reached once coming from Borneo Island (by support of Sumatra) this island at coast of East Africa about 500-800 CE. Attention, not all looms on Madagascar are of this type, just a small minority at the east coast of Madagascar belongs to this Austronesian group.
Another question, fitting here, if the several loin loom types at the African mainland are connected to this Madagascar type. But it seems, they are not! These African types are possibly much older!?
Authentic framed versions
But there are some original, early types of authentic Austronesian loin looms, that include a kind of framing support. This shows out, that we have to rethink, if a framing method haven't been there all the time long. One of the only vivid examples of these types is the frame-supported version of Sobei looms on Irian Jayah/Papua in East-Indonesia.
Backstrap derives from frame techniques
By studying closely the used warping methods of backstrap weavers, we may observe, that the method of framing both, warp beam AND breast beam, is well known. All warpings work with that method! So there is no question, that these cultures haven't been aware about this method. As far the method of backstrap weaving doesn't bear that much different techniques, we have to ask for its reason. A framed version demand some few more stakes driven into the ground and that's it! A loin loom weaver may start straightly, but keeps all the time busy keeping the loom in tension and balance. That's no good reason for loin looms from the technical aspect, but a great to put a philosophy on stage. It seems, loin loom weaving was "born" or better pronounced chosen from an available range of techniques to bear a cultural identity. And to expose the nomadic origin, in a time people begun to settle, later on building kingdoms. This mentions, that backstrap weaving derived from framed ground loom techniques, as we can find them used by nomads in Iran, for example! But there is no evidence yet to proof it!
Adopted frame looms
We added even frame looms to this group, that have been adopted by Austronesian and Austro-asiatic societies by the impact of other cultures. Examples of this influence you find on Sumatra Island like in the area of Minangkabau.
Watch the video playlist on Austronesian & Austro-asiatic frame looms of Mac & Magic Loom Design on YouTube!
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Examples of framed loin looms & relatives
DE
RAHMENWEBSTÜHLE
Gerahmte Typen von Austronesischen & Austro-asiatischen Hüftwebstühlen
Ein wunderbares Beispiel eines Austronesischen Rahmenwebstuhls findet man fernab von seiner einstigen, asiatischen Heimat auf der Insel Madagaskar. Man sagt, ihre Vorfahren, aus Borneo stammend, erreichten einst (mithilfe aus Sumatra) diese Insel an der Ostküste Afrikas um 500-800 CE. Achtung, nicht alle Webstühle auf Madagaskar, nur eine Minderzahl an der Ostküste Madagaskars, gehören zu diesem Austronesischen Typus.
Eine weitere Frage, die sich hier stellt, ist, ob die diversen Hüftwebstühle auf dem Afrikanischen Kontinent nicht doch mit diesem Madagascar Typus in Verbindung stehen! Doch scheint dies nicht der Fall zu sein, bis dato gibt es keine Hinweise! Die Hüftwebstühle auf dem Afrikanischen Kontinent sind möglicherweise alle viel älter!
Authentische gerahmte Versionen
Doch existieren auch einige originäre, frühe Typen von authentischen Austronesischen Hüftwebstühlen, die eine Art von Unterstützung durch eine Rahmung erhalten, das heißt, bei denen nicht nur der Kettbaum, sondern auch der Brustbaum eine externe (zusätzliche) Unterstützung beim Spannungsaufbau der Webkette erfahren. Das zeigt an, dass wir neu überdenken müssen, ob die gerahmte Unterstützung bei Hüftwebstühlen nicht von Anfang an als Option zur Verfügung stand, doch vorerst weitgehend in Vergessenheit geriet! Eins der wenigen lebendigen Beispiele solch eines gerahmten Hüftwebstuhls ist der Sobei Webstuhl (siehe Rahmenwebstühle).
Backstrap derives from frame techniques
Wenn man die benutzten Gängelmethoden der Hüftwebkulturen eingängig studiert, kann man beobachten, dass die Methode des beidseitigen Rahmens (Kett- wie Brustbaum) seit Anbeginn auch den Hüftwebern hinlänglich bekannt waren. Denn alle Gängelmethoden arbeiten mit dieser Methode! Somit ist es keine Frage, ob und wie fern diese Kulturen mit der Methode vertraut oder sich ihrer überhaupt bewußt waren. Da die Methode des Hüftwebens keine dermaßen andere Techniken aufweisen, müssen wir uns nach dem Grund für die Wahl dieser Technik fragen! Eine gerahmte Version solch einer Hüftwebkette bedarf gerade mal ein paar weniger in dem Boden gerammten Pfähle, und schon ist der Weber startbereit! Dagegen möge ein Hüftweber zwar "direkt" loslegen können, aber bleibt dafür die ganze Zeit damit beschäftigt, seinen Hüftwebstuhl unter Spannung und in Balance zu halten! Von der technischen Seite gesehen, ist das kein guter Grund für die Wahl eines Hüftwebstuhls, aber ein wunderbarer Aspekt, die eigene Philosophie zu einträglich inszenieren. Es scheint, als ob das Hüftweben geboren wurde, um kulturelle Identität zu stiften. Um so die nomadische Herkunft darzustellen, zu einer Zeit als die Menschheit begann sich niederzulassen und später folgend Königreiche zu bilden! Das besagt, dass Hüftweben von den rahmengestützten Methoden abstammt, vielleicht ähnlich diesen, wie man sie von Nomadenvölkern im Iran (siehe Rahmenwebstühle) kennt! Doch bisher gibt es keine Hinweise auf solch eine Verbindung, nur das, was der Hüftwebstuhl selber erzählt!
Übernommene Rahmenwebstühle
Wir rechnen der Vollständigkeit halber und demonstrativen Gründen gar Rahmenwebstühle zu dieser Gruppe, die von Austronesischen und Austro-asiatischen Gesellschaften durch den Einfluss von aussen im Laufe der Zeit von anderen Kulturen übernommen haben. Beispiele für diesen Einfluss finden sich in der Gegend von Minangkabau (Padang) auf Sumatra.
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Kategorien & Gruppierungen von Hüftwebstühlen
Gelistete gerahmte Hüftwebstühle & Verwandte
Frame Looms
[D] Externally-braced & -tensioned, framed looms
Ein Bodenwebstuhl als Botschafter in Madagaskar [D]
Messenger Ground Loom of Madagascar
Madagaskar besitzt 5 grundsätzliche Webtraditionen, wobei der Bodenwebstuhl den auffälligsten darstellt. Dieser Webstuhl findet sich hauptsächlich im Osten von Madagaskar. Im Südosten der Insel haben sich vereinzelt aber noch Hüftwebstühle erhalten, die auf die Austronesier zurückzuführen sind. Bei genauer Betrachtung erinnert der Madagaskar Bodenwebstuhl teilweise an javanische Webstationen. Ein solcher mit lang ausgeprägten Standschienen könnte leicht mit wenigen Eingriffen zu solch einem nicht mehr körpergespannten Modell wie der Madagaskar Bodenwebstuhl umfunktioniert werden und somit vielleicht ein solcher die Vorlage für ihn gestellt haben kann. Allerdings stammen diese indonesischen Einwanderer aus Borneo. Seine Bodennähe wirkt aber auch verwandt mit den Sikka Webstühlen auf Flores. Zumal auch auf Flores vereinzelt Bodenwebstühle dieses Typus existieren. Er könnte also in seiner Ausführung so wie er ist aus Indonesien eingeführt sein und/oder aus weiterentwickelten javanischen Webstationen stammen. Da die austronesische Migration nach Madagaskar über Stationen auf dem afrikanischen Festland geschah, können auch die diversen Hüftwebstühle in Afrika auf diesen austronesischen Einfluss zurückzuführen sein. Doch scheinen die Festlandmodelle aus einer Zeit vor der Out-of-Africa-Phase zu stammen und somit der Ursprung der Hüftwebstühle wie der austronesischen Bewegung ihre Wurzeln in Afrika liegen sollte.
Neben der hier aufgeführten Variante mit nur einem beweglichen Litzenstab existiert auch eine Version mit einem fixierten Litzenstab und einem beweglichen. Teilweise stehen die Litzenstabstützen auf, aber auch neben dem Rahmen. Seit mindestens einem Jahrhundert kann man Bodenwebstühle auf Madagaskar mit Rundkette, aber auch mit Flachkette, ausgestattet finden.
Es existieren diverse Abwandlungen:
Pflockwerk: Eine urtümliche Methode im Freien, flach auf dem Boden, bei der Pflöcke direkt an beiden Bäumen zur Spannung eingerammt werden.
Seilspannwerk: Eine weitere Variante, bei der die Kette wiederum flach auf dem Boden per Seilen im Raum gespannt wird. Diese Methode kann man innen wie aussen beobachten.
Spannschienen: Der Pflockmethode nachempfunden existiert sie auch auf einem hölzernen Rahmen für die Anwendung in Innenräumen eingesetzt. Auch hier wird die Kette flach über dem Boden gespannt.
Tischmodell: Zuletzt sind mittlerweile auch Tischmodelle dieser Methode auszumachen, an denen man auf einer Bank oder Stuhl sitzen kann. Diese Kette haben sich vom Boden erhoben.
A typical & useful component of the Madagascar loom: a warp flatener to calm the warp down. It exists in several shapes and forms, some less useful, but therefor more decorative.
Madagascar type of Ground Loom with warp-flatener
Roth
Ethnische Gruppe: Malagasy (austronesisch) - Madagaskar, Afrika.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Rund- oder Flachkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details: Litzenstabstützen.
Kett-Typ: originär Rundkette; aber auch Flachkette
Zum Vergleich: Ein "gerahmter Hüftwebstuhl" aus Borneo
Hier ein guter Vergleich zum o.g. austronesischen Bodenwebstuhl aus Madagaskar: Dieses Modell zeigt ein ähnliches Prinzip mit Litzenstabhalter; wahrscheinlich ein aus Borneo stammender Rahmenwebstuhl von 1929, ausgestellt in Amsterdam 1930. Neben dem Litzenstabhalter können wir eine Rundkette ausmachen und einen Rahmen erkennen. Auch wenn nicht sichtbar, so sollte der Brustbaum des ehemaligen Hüftwebstuhls am Rahmenwerk und nicht mehr an der Hüfte der Weberin befestigt sein! Daneben erkennt man eine Fachlatte und einen Rietkamm; außerdem eine ganze Batterie von Litzenstäben. Die Vorfahren der austronesischen Malagasy stammten einst aus Borneo in Indonesien. Man kann hier also erahnen, wie das Vorgängermodell des Malagasy-Webstuhls einst ausgesehen haben mag. Außerdem zeigt es, dass die Transformation des einstigen Hüftwebstuhls zu einer gerahmten Version sich schon in Indonesien vollzogen hatte und nicht erst in der Ferne unter den Einflüssen der neuen Umgebung und Nachbarschaft geschah.
Weaving loom from Indonesia, probably Borneo, 1929-1930.
(Deul - Tropenmuseum)
Bildquelle:
Tropenmuseum - Deul: Weeftoetsel op de tentoonstelling "Weefsels en weefgetouven uit Nederlandsch-Indie" in het museum van het Koloniaal Instituut, 1929-1930, Amsterdam - https://hdl.handle.net/20.500.11840/449062
Ethnische Gruppe: Dayak? (austronesisch) - Borneo?, Indonesien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Rundkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details: Litzenstabstützen.
Kett-Typ: Rundkette
Der gerahmte Hüftwebstuhl der Sobei in Irian Jayah [B/D?]
Sobei Framed Loin Loom
Es findet sich neben dem recht simplen Hüftwebstuhl der Sobei und ihrer Version eines Fusswebstuhls merkwürdigerweise auch ein Hüftwebstuhl, der mit einer externen Unterstützung für die Befestigung des Brustbaums ausgestattet ist. Obwohl dieses Modell immer noch mit die Kettspannung mit der Hüfte reguliert, wird durch die externe Befestigung des Brustbaums mittels zwei Plöcken seitlich hinter der Weberin eine Grundspannung erzeugt. Hier wird der Hüftwebstuhl zum ersten Mal zu einem Rahmenwebstuhl.
Yoshimoto
Ethnische Gruppe: Sobei (austronesisch?) - Irian Jayah, Ost-Indonesien.
Kategorie: [A] Körpergestützter, körpergespannter Handwebstuhl mit Rundkette
Gruppe: Fusswebstuhl
Details:
Kett-Typ: Rundkette
Ein gerahmter austronesischer Hüftwebstuhl [B/D?]
Austronesian Framed Loin Loom
Hier ein Beispiel einer findigen austronesischen Weberin, die ihren Hüftwebstuhl mittels zwei Einsteckeisen im Dielenboden ihr Hüftwebgerät mit einer externen Unterstützung vorgespannt hat. Damit haben wir einen einen Hüftwebstuhl mit einem Rahmenwebstuhl kombiniert. Mit den Pflöcken am Brustbaum wird die Kette auf eine Grundspannung gebracht, die die Weberin, immer noch mit dem Hüftjoch eingespannt, nachjustiert.
Es könnte ein Modell des gerahmten Sobei-Webstuhls sein, doch befinden wir uns den Angaben zufolge auf Sumba in Indonesien. Aber auch das Kett-Ikat bestätigt die Angaben. Wir haben es also mit einer seltenen, kreativen Idee zu tun, die aus wissenschaftlicher Sicht auf keiner tradierten Technik basieren sollte. Nun, so schlichtweg "konservativ", wie man meint, ist das Traditionelle eben nicht.
alamy: "A woman sits at a traditional back strap hip loom weaving naturally dyed tie dye ikat in a village on the island of Sumba"
Ethnische Gruppe: ... (austronesisch) - Sumba, Indonesien.
Kategorie: [D] Externgestützter, extern-(vor)gespannter, (körper-nachgespannter) Handwebstuhl mit Rundkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl (?)
Details:
Kett-Typ: Rundkette
Rahmenwebstühle in Thailand
Thai Frame Looms
In Thailand sind bis auf den Hüftwebstuhl der Karen durch das Interesse an indischen Textilien und ihre Webtechniken keine körpergespannten Modelle mehr übrig geblieben. Dafür existieren eine Vielzahl von extern-gespannten Rahmenwebstühlen jeglicher Couleur. Manche scheinen von den indischen Modellen fliegender Ketten inspiriert, während andere Formensprache und Technik eher aus dem chinesischen Raum hergeleitet haben können.
Ethnische Gruppe: Thai (nicht-austronesisch/austro-asiatisch) - Thailand.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Rahmenwebstühle in Malaysia
Malaysia Frame Looms
Auch in Malaysia sind wie in Thailand Hüftwebstühle gänzlich durch die aktive Übernahme indischer Webtechniken verdrängt worden und aus dem Alltag verschwunden. Auch hier haben Rahmenwebstühle Einzug gefunden. Sie haben von Malaysia aus auch die Webtechniken auf Sumatra in Indonesien beeinflusst, das auch hier die Hüftweberei sich auf dem Rückzug befindet. Andere Hüftwebstühle konnten sich zwar behaupten, übernahmen dafür aber zum Beispiel die Flachkette auf ihren Hüftgeräten. Dieser Einfluss hat auch ganz Java ergriffen.
Ethnische Gruppe: ...? (austronesisch/austro-asiatisch?) - Malaysia.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Rahmenwebstühle auf Sumatra
Sumatra Frame Looms
Auch auf Sumatra ist der indirekte "indische" Einfluss Malaysias zu verzeichnen. In weiten Gegenden wurden Hüftwebstühle zurückgedrängt.
Ethnische Gruppe: ...? (austronesisch) - Suamatra, Indonesien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Ein fliegender Inder in Minangkabau auf Sumatra [D]
Minangkabau Fly Loom in Sumatra
Ein einzigartiges Beispiel für den indischen Einfluss auf die Webtechniken in Sumatra findet sich in Minangkabau, nahe Padang. Es handelt sich um das einzige bekannte Exemplar auf Sumatra. Die Technik entspricht indischen Webstühlen, besonders ihre auffällige Aufhängung des Kettbaums. Obwohl auch die Minang früher einmal Hüftwebstühle betrieben haben müssen, sind keine mehr bekannt. Schon lange haben sie sich Rahmenwebstühlen zugewandt, in denen sich allerdings kleine Eigentümlichkeiten der Hüftweberei wiederfinden. Allerdings unterscheiden diese sich von dem hier vorgestellten "indischen" Modell. Ein Video von Chris Buckley stellt uns diesen fliegenden Inder vor.
Videoquelle:
Tracing Patterns Foundation - Sardjono/Buckley: An Indian Loom in Indonesia, 2021 (youTube) - https://www.youtube.com/watch?v=aaOIuWY7Nqk
Ethnische Gruppe: Minangkabau (indisch/(austronesisch)) - Sumatra, Indonesien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details: Kettaufhängung.
Kett-Typ: Flachkette
Der Rahmenwebstuhl der Minangkabau auf Sumatra [D]
Minangkabau Loom in Sumatra
Auch die Minang benutzten einst für die Region übliche Hüftwebstühle, doch auf Sumatra sind, wie auf weiten Teilen des Festlandes (Thailand/Malaysia), unter dem Einfluss von malaysischen Rahmenwebtechniken Hüftwebstühle weitgehend verdrängt worden. Bei den Minang finden sich heutzutage keine Hüftwebstühle mehr, da sie schon früh ganz und gar auf die Produktion für den Textilmarkt fixiert waren.
Zwei Frauen in Minangkabau an ihrem malaiisch-inspiriertem Rahmenwebstuhl
an Sumatras Ostküste in Indonesien, 1900-1940 (Tropenmuseum - wikimedia)
Bildquelle:
Ethnische Gruppe: Minangkabau (austronesisch) - Zentral-Sumatra, Indonesien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Ein Rahmenwebstuhl der Batak auf Sumatra [D]
Batak Frame Loom in North-Sumatra
Die Angaben zum Foto verraten nicht den Aufnahmeort, doch die Kopfbedeckung der Weberin erzählt uns umso mehr: Wir befinden uns bei den Batak in Nord-Sumatra. Auch die Batak haben den Einfluss malaysischer Rahmenwebstühle nicht vollständig widerstehen können. Doch im Gegensatz zu den Minang in Zentral-Sumatra, haben viele dem Hüftwebstuhl die Treue gehalten, während manch anderer zum Rahmenwebstuhl gewechselt hat.
Batak-Frau an ihrem malaiisch-inspiriertem Rahmenwebstuhl
in Nord-Sumatra, ca. 1867 (Meessen - wikimedia)
Bildquelle:
Ethnische Gruppe: Batak (austronesisch) - Nord-Sumatra, Indonesien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Der Ky Sun-Rahmenwebstuhl in Vietnam [D?]
Ky Sun Loom in Vietnam
Ethnische Gruppe: ... (austro-asiatisch?) - Vietnam.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl (?)
Details:
Kett-Typ: Flachkette (?)
Der Tai Dam-Rahmenwebstuhl in Vietnam [D]
Tai Dam Loom in Vietnam
Ein beeindruckendes, schlichtes Rahmengestell, das bei manchen Modellen ganz und gar aus Bambusrohren gefertigt wird, hier aber in Holzbalken ausgeführt. Die Kette wird wie bei vielen Rahmenwebstühlen in Thailand nach oben und dann in ihrer ganzen Länge über der Weberin nach hinten geführt. Das verzapfte Rahmenwerk kann in seine Einzelteile (Balken) zerlegt werden und ist zusammengesteckt. Das Gestell misst etwa 1 Meter in der Breite aber weist doch 3 Meter in seiner Länge auf und damit allein hier schon einen ziemlich lang ausgeprägten Vorlauf der Kette bis zum Lenkbaum (Kettbaum).
A frame loom of the Tai dam in a exhibition of Vietnam Museum of Ethnology. (Daderot - Wikimedia)
Stilt house interior with loom; Black Thai - Vietnam Museum of Ethnology, Hanoi, Vietnam. (wikimedia)
Ethnische Gruppe: Tai Dam (austro-asiatisch?) - Vietnam.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
In Thailand wie Malaysia waren Hüftwebstühle einst ebenso verbreitet wie im Rest Südostasiens. Durch den Einfluss und der Übernahme diverser (extern-gestützter) Webtechniken aus China wie Indien sind sie allmählich verdrängt worden und heutzutage gänzlich aus dem Alltag verschwunden. In West-Thailand finden sich allein die Karen (aus Myanmar stammend), die noch mit einem tradierten Hüftwebstuhl arbeiten. Ansonsten kann man lediglich im Grenzbereich zu Laos auf einzelne Fusswebstühle der Katu treffen oder in Rayong oder auch den Khlongs von Bangkok auf Hüftweber der Cham treffen.
Dennoch ist zur Beurteilung der ethnischen Hüftwebstühle wichtig das Umfeld und vor allem die "Beeinflusser" (Influencer) besser kennenzulernen. Aus diesem Grund hier ausgewählte Beispiele von Rahmenwebstühlen, wie sie in Südostasien vorkommen. Der Einfluss westlicher Webstühle, auch wenn nicht unerheblich, wurde ausgespart.
Zum Einfluss indischer Webtechniken muss man betonen, dass es sich nicht um kolonialisierende Maßnahmen Indiens oder gar einer indischen Völkerwanderung handelte, sondern allein das Interesse Südostasiens führte zur Übernahme. Angriffe von Indischen Staaten in den südostasiatischen Bereich kann man an wenigen Fingern ablesen. Die allzuoft zitierte Wanderung der Khmer-Völker von Nordost-Indien in den südostasiatischen Bereich bis nach Kambodscha entpuppt sich als die verlängerte Wanderroute indianisierter, austro-asiatischer Völker. Viele dieser Einflüsse kommen zwar so erst einmal ins Land, doch die Übernahme ihrer basiert auf eigene Eroberungszüge und Handelsbeziehungen der Südostasiaten zu diesem (einzigen) Landkorridor nach dem indischen Subkontinent.
Man muss sogar einmal betonen, dass das eigentliche Indien durch diese sich selbst assimilierenden Volksstämme austro-asiatischer Herkunft mindestens genauso, wenn nicht gar wesentlicher beeinflusst wurde. Die alten Sagen zu Suvarnabhumi und Jambudvipa wurden durch die Gelehrigkeit dieser "Austro-asiaten" neu inszeniert und wieder belebt, exportiert und die Sagenwelt des Himalaya auf die Inselwelt Javas projiziert. Nicht nur Thailand hat sich als eine Kopie des sagenumwobenen Himaphant (Drei-Welten-Report) erschaffen! Ein sagenhaftes Handelsgemisch aus Tourismus, Glauben, Kultur und Gütern zwischen China, Indonesien, Indien bis in den Nahen Osten blühte auf. Ebenso hatten sie einen gehörigen Einfluss auf die damals in ihren Kinderschuhen steckenden "ayurvedischen" Entwicklungen in Indien, mit der wiederum die Entstehung der buddhistischen Bewegung und einem humanisierten Hinduismus (Bhagavad-Gita) einherging.
Der Höllenwebstuhl aus Hyderabad in Indien [D?]
Hyderabad Pit Loom
Der Pit-Webstuhl aus Hyderabad in Indien wird gerne als Vorlage für einen Typus von einem einfachen Webstuhl aus Minangkabau in Sumatra zitiert. Wie schon der Pit Webstuhl ist auch die Variante der Minangkabau kein Hüftwebstuhl. Sein Brustbaum ist fest verankert im Boden, bzw. extern gespannt. Dennoch können wir wie beim Madagaskar Webstuhl eine Art Verwandtschaft mit Hüftwebstühlen erahnen.
Auch beim Pit-Webstuhl wird kein Riet eingesetzt! Der "Pit-Loom" erhält seinen Namen aufgrund der in den Boden eingelassenen Grube unter der Kette.
Die fliegende Kette, eine ähnliche Version des Pit-Webstuhls, hat sich von diesem Erdloch gelöst und schwebt auf Hüfthöhe im Raum.
Puppenmodell eines indischen "Höllenwebstuhls" (pit loom) aus Pakistan
für Ausstellung Amsterdam 1965 (Fotocollectie Aneto - wikimedia)
Bildquellen:
Ethnische Gruppe: .... (nicht-austronesisch/austro-asiatisch) - Hyderabad, Indien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Die Fliegende Kette Indiens [D?]
Flying Warp Loom
Eine ähnliche Version des Pit-Webstuhls hat sich von diesem Erdloch gelöst und schwebt auf Hüfthöhe im Raum. Das "Höllentor" hat sich wieder gänzlich geschlossen. Der Weber steht beim Arbeiten an der Kette. Ansonsten, zum Beispiel die Aufhängung wie Kettführung gleicht dem Pit-Webstuhl.
Solche fliegenden Ketten lassen sich als Vorlage für manch ein ähnliches Modell in Thailand vermuten. Allerdings ist die besondere Aufhängung nicht identisch.
Ein fliegender Webstuhl mit Patola, Patan, Indien, 2013 (Gagnon - wikimedia)
Infos:
Bildquelle:
Ethnische Gruppe: .... (nicht-austronesisch/austro-asiatisch) - Indien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Einfluss chinesischer Rahmenwebstühle [D?]
Chinese Frame Looms
Ethnische Gruppe: .... (nicht-austronesisch/austro-asiatisch) - China.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette (?)
Mattenwebstühle sind (meistens) keine Hüftwebstühle sondern Rahmenwebstühle, also extern-gestützte, extern-gespannte (also nicht körper-gespannte) "Handwebstühle". In Kambodscha und Vietnam finden sie sich in Überzahl, doch auch in Thailand finden sich solche Mattenwebstühle.
Ein Kettbinder [?]
Warp Twiner
Diese Frau in Nord-Indien arbeitet mit einem Kettbinder (en: warp twiner), um eine Matte herzustellen. Diese sehr ursprüngliche und zugleich sehr verbreitete Methode findet man fast überall wieder. Viele thailändische Tischmatten oder auch japanische Sushi-Rollmatten werden mit dieser Methode hergestellt. Das steife Schussmaterial wird mittels einem Faden am oberen Rahmen des Webgeräts zusammengeführt. Es ist eine sehr verbreitete Methode in Südostasien, die wir sogar bei den Kyrgyz-Volk ganz ähnlich beobachten können (Buckley).
Hier können wir nachempfinden, wie sich aus dem Handflechten von Matten allmählich eine Webtechnik mittels einem Hilfsgerät entwickelt. Es veranschaulicht sich, warum viele der austronesischen, aber auch austro-asiatischen Weber auf einer Flechtmatte sitzen, oder nicht!
Buckley
Ethnische Gruppe: ... (?) - Nord-Indien.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Rundkette {?)
Gruppe: ? | Mattenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette
Der Webrahmen aus West Afrika [D?]
Afri Mobile Frame
Typus eines vertikalen Baumwollwebstuhls aus West Afrika. Es handelt sich nicht um einen Hüftwebstuhl, sondern um einen vertikalen Webrahmen. Doch ist er mit einer Rundkette eingerichtet. Ähnlich einfache, vertikale Webrahmen mit Rundkette finden sich aber nicht nur in Afrika.
Die Kogi-Indianer in Kolumbien zum Beispiel verfolgen das gleiche Prinzip. Allerdings fällt ihr Webrahmen größer aus und ist vor der Hauswand montiert.
Roth
Ethnische Gruppe: .... (nicht-austronesisch/austro-asiatisch) - West-Afrika.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Rundkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Rundkette
Der Bodenwebstuhl im Iran [D?]
Iran Ground Loom
Nomadenstämme im Iran benutzen einen Bodenwebstuhl mit Flachkette. Das heißt, sie spannen die Kette mithilfe von kurzen Pflöcken nur wenige Zentimeter über dem Boden. Die Kette wird dann mittels Seilbremse auf Spannung gebracht. Hier scheint allerdings keine Seilbremse montiert. Die Details sind nicht zu erkennen, doch scheinen recht rechteckige Balken die Spannung herzustellen. Der Litzenstab wurde technisch ähnlich dem Madagaskar Webstuhl auf Stein & Box aufgebockt.
Tropenmuseum: Nomad in Iran - ground loom 1950 - 1970
Ethnische Gruppe: Nomaden? (nicht-austronesisch/austro-asiatisch) - Iran.
Kategorie: [D] Externgestützter, externgespannter Handwebstuhl mit Flachkette (?)
Gruppe: Rahmenwebstuhl
Details:
Kett-Typ: Flachkette (?)
Eine Art gerahmter Bodenwebstuhl im Iraq mit einem Bodenloch als Fussraum, 1932
(Matson Collection - wikimedia)
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